Wenn du regelmäßig trainierst, hast du sicher schon mal von den Begriffen PR (Personal Record) oder PB (Personal Best) gehört.
Vielleicht hast du sogar bereits ein paar PRs aufgestellt – dein persönlich höchstes Gewicht beim Deadlift, deine schnellste 5-Kilometer-Zeit oder die meisten Push-ups in einer Minute.
Diese Meilensteine fühlen sich nicht nur gut an, sie sind auch ein Zeichen dafür, dass du Fortschritte machst.
Aber wie wichtig sind PRs eigentlich wirklich? Und solltest du in jedem Training einen neuen Rekord aufstellen? Wir verraten es dir!
Was sind persönliche Bestleistungen und wozu brauche ich sie?
Jedes Mal, wenn du ein Gewicht stemmst, das du noch nie zuvor geschafft hast oder eine Strecke schneller läufst, setzt du eine neue persönliche Bestleistung.
Das kann super motivierend sein, weil es dir zeigt, dass du besser geworden bist. Und dass sich all die Schweißperlen und der Muskelkater auszahlen.
Warum persönliche Bestleistungen? Sie helfen dir, messbare Ziele zu setzen und geben dir das Gefühl, wirklich Fortschritte zu machen. Gerade wenn du schon länger trainierst und die großen Verbesserungen seltener werden, sind sie wie ein kleines Belohnungssystem.
Wie wichtig sind persönliche Bestleistungen wirklich für mein Training?
Sind PB der einzige Weg, um zu merken, dass du besser wirst? Nicht unbedingt.
Klar, ein neuer Rekord ist ein starkes Zeichen, dass du dich verbesserst, aber der Fortschritt zeigt sich oft auch in kleinen Dingen, die nicht messbar sind:
Wie leicht sich das Gewicht anfühlt.
Wie gut du dich bewegst.
Oder dass du eine Übung sauberer ausführst.
PBs können also motivierend sein, aber sie sind nicht alles.
Gerade wenn du dich auf PBs versteifst, kann es passieren, dass der Spaß am Training verloren geht. Dein Training dreht sich dann nur noch darum, Zahlen zu erreichen – höher, schneller, schwerer.
Doch Training ist nicht immer eine lineare Geschichte: Es gibt Tage, an denen du einfach nicht die Kraft oder Energie hast, die du gern hättest, und das ist normal. Dich nur auf PRs zu fokussieren, kann stressig sein und nimmt dir auf kurz oder lang die Leichtigkeit.
Wichtiger als jeder PR ist die Konsistenz: Dranbleiben, langfristig Fortschritte machen und den Prozess genießen.
Wann sollte ich persönliche Bestleistungen anstreben und wann lieber nicht?
Es gibt Momente, in denen es Sinn macht, PRs anzustreben – und andere, in denen du vielleicht besser einen Gang zurückschaltest.
Wenn du dich gerade super fühlst, gut geschlafen hast und deine Energie voll da ist, kann ein PB-Versuch genau das Richtige sein, um dich selbst herauszufordern und zu sehen, was du drauf hast. Diese „Gute-Tage-PRs“ können extrem motivierend sein und dir neuen Schwung geben.
Aber es gibt auch Phasen, in denen du vielleicht einfach nicht auf PB-Kurs bist. Bist du zum Beispiel verletzt oder hast eine stressige Woche, macht es wenig Sinn, dir den Druck zu machen, Bestleistungen zu erbringen.
Gönn dir ruhig mal eine Pause von den PRs und konzentriere dich darauf, dein Training sauber und stabil zu halten. Du brauchst nicht immer eine neue Bestleistung, um Fortschritte zu machen – oft bringt dir das Arbeiten an der Technik oder an deinen Schwachstellen sogar noch mehr.
Wann PBs anstreben?
Wenn du dich fit und voller Energie fühlst.
Wenn du Fortschritte messen möchtest und bereit bist, dafür etwas mehr zu pushen.
In Testphasen deines Trainingsplans, um deine Leistungsgrenze neu auszuloten.
Wann lieber nicht?
Bei Verletzungen oder Schmerzen.
In Phasen, in denen du dich auf Technik und Stabilität konzentrierst.
Wenn der mentale Druck zu hoch wird und der Spaß am Training leidet.
Wie oft sollte ich versuchen, neue persönliche Bestleistungen aufzustellen?
Klar, PBs zu knacken ist aufregend. Doch der Schlüssel zu langfristigem Erfolg liegt in der Balance.
Wenn du in jeder Einheit auf einen neuen Rekord aus bist, überlastest du deinen Körper schnell. Dein Nervensystem und deine Muskeln brauchen Zeit, um sich zu erholen. Zu häufige PR-Versuche führen schnell zu Übertraining und Verletzungen.
Stattdessen ist es sinnvoll, PRs in regelmäßigen Abständen anzustreben und dazwischen Phasen einzulegen, in denen du dich auf Technik und saubere Ausführung konzentrierst.
Wie oft eine PB sinnvoll ist, hängt auch von deinem Trainingslevel ab:
Anfänger können oft häufiger neue Bestleistungen aufstellen, weil der Körper schneller Anpassungen macht.
Erfahrene Athleten hingegen brechen PRs vielleicht nur ein paar Mal im Jahr, weil die Leistungsgrenze schon sehr hoch liegt.
PR-Häufigkeit je nach Level
Anfänger: Alle 4-6 Wochen ist ein PR möglich und motivierend.
Fortgeschrittene: Alle 2-3 Monate gezielt PRs einbauen.
Profis: Alle paar Monate bis zu zweimal im Jahr reicht aus, um Fortschritte zu messen.
Bei welchen Trainingsarten sind persönliche Bestleistungen sinnvoll?
Persönliche Bestleistungen (PBs) machen besonders in Trainingsarten Sinn, bei denen Fortschritt und Leistung messbar sind.
Ob du schneller, stärker oder ausdauernder wirst, ist in einigen Disziplinen leicht festzuhalten – und genau dort können PBs super motivierend sein.
Hier ein Überblick, wo persönliche Bestleistungen im Training wirklich sinnvoll sind:
Bodyweight-Training
Beweglichkeit und Flexibilität
1. Krafttraining: PBs als Gradmesser für Fortschritt
Im Krafttraining sind PBs besonders gut messbar. Wenn du zum Beispiel im Bankdrücken mehr Gewicht schaffst als jemals zuvor oder eine neue Bestleistung beim Kreuzheben aufstellst, hast du sofort ein greifbares Ergebnis.
Krafttraining lebt oft davon, an die eigenen Grenzen zu gehen und diese systematisch zu erweitern. PBs sind hier eine klare Messlatte für den Fortschritt und geben dir das Ziel, kontinuierlich stärker zu werden.
Typische PBs im Krafttraining: Maximales Gewicht für eine Wiederholung (1RM), Anzahl der Wiederholungen mit einem bestimmten Gewicht, Zeit für eine Übung (wie Plank-Halten).
Vorteil: PBs im Krafttraining zeigen dir direkt, wie viel stärker du geworden bist und machen Fortschritte sehr greifbar.
2. Ausdauertraining: Geschwindigkeit, Distanz und Zeit als PBs
Beim Ausdauertraining sind PBs besonders in Bezug auf Geschwindigkeit, Distanz und Zeit sinnvoll.
Ob du auf dem Laufband, im Schwimmbecken oder auf dem Fahrrad unterwegs bist – persönliche Bestleistungen können dir hier zeigen, dass du länger oder schneller durchhältst.
Typische PBs im Ausdauertraining: Schnellste Zeit auf einer bestimmten Distanz (z. B. 5 km Lauf), maximale Distanz in einer festgelegten Zeit (z. B. in einer Stunde), Bestzeit auf einer Strecke.
Vorteil: PBs im Ausdauertraining helfen dir, deinen Fortschritt über einen klar messbaren Zeitraum zu verfolgen und machen dich oft auch mental stärker.
In intensiven Trainingseinheiten wie HIIT (High-Intensity Interval Training) oder CrossFit sind PBs ideal, um deine Leistungsfähigkeit in kurzen, hochintensiven Intervallen zu verbessern.
Oft werden in diesen Workouts Bewegungen unter Zeitdruck durchgeführt, was sich gut für PBs eignet. Das kann die Anzahl an Wiederholungen in einem bestimmten Zeitraum sein oder die Dauer, in der du eine bestimmte Anzahl an Runden schaffst.
In Workout-Typen wie AMRAP (As Many Rounds As Possible) kannst du deine Rundenanzahl als PB messen und versuchen, diese in der nächsten Session zu toppen.
Typische PBs in HIIT und CrossFit: Anzahl der Runden in einem „AMRAP“-Workout, Wiederholungen in einem festgelegten Intervall, Zeit für das Absolvieren eines Workouts (z. B. “Helen“ oder „Murph“).
Vorteil: PBs in diesen Trainingsarten fördern deine Intensität und helfen dir, das Beste aus dir rauszuholen, ohne dabei zu viel Zeit zu investieren.
4. Bodyweight-Training: Maximale Wiederholungen und neue Level
Auch im Bodyweight-Training kannst du dir PBs setzen – und zwar in Form von Wiederholungen und Übungsfortschritten.
Hier zählen weniger Gewichte, dafür aber die Anzahl der Wiederholungen, die du schaffst, oder das Beherrschen fortgeschrittener Varianten.
Im Calisthenics, einer Form des Bodyweight-Trainings, könntest du zum Beispiel den ersten richtigen Klimmzug als PB werten und darauf aufbauen.
Typische PBs im Bodyweight-Training: Maximale Anzahl an Wiederholungen einer Übung (z. B. Push-ups), Beherrschen einer fortgeschrittenen Übung (z. B. den ersten Muscle-up).
Vorteil: PBs helfen dir, dein Körpergewicht besser zu kontrollieren und geben dir ein messbares Ziel, wenn du an schwierigen Bewegungen arbeitest.
5. Beweglichkeit und Flexibilität: Fortschritt an erreichter Tiefe oder Haltung
Auch wenn Beweglichkeit und Flexibilität nicht immer klassische Trainingsfelder für PBs sind, kannst du auch hier persönliche Bestleistungen festlegen, besonders, wenn du gezielt an deiner Beweglichkeit arbeiten möchtest.
Hier könnten PBs bedeuten, dass du zum ersten Mal die volle Tiefe einer Kniebeuge erreichst oder in den Spagat kommst.
Typische PBs bei Flexibilität: Erreichen einer bestimmten Tiefe (z. B. bei der Kniebeuge), Fortschritte in einer bestimmten Position (z. B. erster Spagat).
Vorteil: PBs in Beweglichkeit zeigen dir, dass du Fortschritte machst und deinen Bewegungsumfang vergrößerst.
Wie kann ich PBs effektiv in mein Training einbauen?
Wenn du PRs gezielt in dein Training einbauen möchtest, solltest du strategisch vorgehen. Spontane PR-Versuche sind cool, aber wenn du sie ernsthaft und nachhaltig erreichen willst, ist ein Plan sinnvoll.
Setze auf Progression: Baue über Wochen hinweg deine Intensität langsam auf. Erhöhe schrittweise das Gewicht oder die Intensität deiner Einheiten, um dich gezielt auf die PB vorzubereiten.
Periodisierung nutzen: Teile deinen Trainingsplan in Phasen auf. Nach einer Aufbauphase folgt eine Erholungsphase und in der darauffolgenden Zeit kannst du dann eine PB anstreben.
Mental vorbereiten: PR-Versuche sind nicht nur physisch anstrengend, sondern auch eine mentale Herausforderung. Konzentriere dich, mach dir klar, was du erreichen willst, und visualisiere den Erfolg. Eine positive Einstellung und ein klarer Fokus helfen dir, das Beste aus dir rauszuholen.
Deine PRs im Blick behalten – Trainingsprotokolle und Fortschrittsverlauf mit den SmartWOD Apps
Wenn du deine Fortschritte und PRs im Blick behalten möchtest, sind die SmartWOD Apps ein echtes Plus.
Sie ermöglichen dir, dein Training zu protokollieren und alle Bestleistungen sowie Fortschritte festzuhalten.
So siehst du schwarz auf weiß, wie du dich über die Zeit verbesserst und wann du bereit bist, einen neuen PR-Versuch zu starten.
Zusammengefasst: Wie PBs dein Training gezielt voranbringen können
PBs sind eine tolle Möglichkeit, Fortschritte zu sehen und dich selbst herauszufordern – aber sie sind nicht alles.
Wenn du dich zu sehr auf Bestleistungen fixierst, besteht die Gefahr, dass du den Spaß am Training verlierst und dich nur noch unter Druck setzt.
Manchmal ist es wichtiger, den Prozess zu genießen, an deiner Technik zu arbeiten und einfach fit zu bleiben. PBs können dir einen echten Motivationsschub geben – aber sie sind eben nicht das einzige Ziel.
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