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Krafttraining für Frauen: Mehr Power, weniger Klischees

  • Autorenbild: Lin ny
    Lin ny
  • 13. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

"Ich will nicht aussehen wie ein Bodybuilder." – Dieser Satz fällt oft, wenn Frauen das erste Mal mit Krafttraining in Berührung kommen. Dabei ist das vollkommen unnötig.


Denn Krafttraining macht dich nicht automatisch breit, sondern vor allem: stark, gesund und selbstbewusst.


In diesem Artikel schauen wir uns an, warum Krafttraining für Frauen so wichtig ist, wie es funktioniert, was du beachten solltest – und warum es Zeit ist, endlich Schluss mit den alten Vorurteilen zu machen.



Warum ist Krafttraining für Frauen wichtig?

Frau beim Krafttraining

Klar, Bewegung ist immer gut. Aber Krafttraining bringt nochmal ganz eigene Vorteile – besonders für Frauen:


  • Mehr Muskelmasse = mehr Kalorienverbrauch: Muskeln verbrauchen Energie – auch im Ruhezustand. Wer regelmäßig trainiert, steigert den Grundumsatz. Das hilft langfristig beim Fettabbau, ohne ständig auf Diät sein zu müssen.

  • Starker Rücken, starke Haltung: Du sitzt viel? Viele Frauen haben Probleme mit Schultern, Nacken oder unterem Rücken. Krafttraining kann das gezielt verbessern und Beschwerden vorbeugen.

  • Schutz vor Osteoporose: Gerade ab 30 nimmt die Knochendichte langsam ab. Krafttraining ist eine der besten Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.

  • Mehr Power für den Alltag: Ob Einkaufstaschen, Kinder tragen oder Umzugskartons – starke Muskeln helfen dir, den Alltag leichter zu meistern.

  • Mentale Stärke: Zu sehen, wie du Gewichte bewegst, die du vor ein paar Wochen nicht mal angefasst hättest? Das pusht dein Selbstvertrauen. Versprochen.



Was zeichnet Krafttraining für Frauen aus?

Frau bei einem Plank

Erstmal das Wichtigste: Krafttraining ist nicht geschlechtsspezifisch. Muskeln sind Muskeln. Aber es gibt ein paar Unterschiede, die bei der Planung sinnvoll sind:


  • Ziele: Viele Frauen trainieren nicht, um maximal Muskelmasse aufzubauen, sondern um sich straffer, definierter oder einfach fitter zu fühlen. Das beeinflusst natürlich die Trainingsgestaltung.

  • Anatomie & Beweglichkeit: Frauen haben oft eine bessere Beweglichkeit, was super ist – aber auch heißt, dass du auf stabile Gelenkpositionen achten sollte.

  • Zyklusbedingte Schwankungen: Der Hormonhaushalt wirkt sich auf Energie, Kraft und Regeneration aus. Training darf flexibel sein – und das ist okay.

  • Mehr Fokus auf Core & Unterkörper: Viele Frauen haben als Ziel einen starken Rumpf, definierte Beine oder einen stabilen Po. Dementsprechend wird der Plan angepasst.


Kurz: Krafttraining für Frauen ist funktional, gesundheitsorientiert und individuell anpassbar. Und definitiv nichts, wovor man Angst haben müsste.



Krafttraining Frauen: Welche Übungen eignen sich für Einsteigerinnen?

Frau bei Liegestützen

Du brauchst keine komplizierten Maschinen oder fancy Programme, um zu starten. Wichtig ist, dass du die Basics lernst – und sie sauber ausführst.


Einsteigerinnen profitieren besonders von Übungen, die viele Muskelgruppen gleichzeitig trainieren, die Koordination fördern und sich einfach skalieren lassen.


Diese 5 Grundübungen sind perfekt für den Start:


  1. Kniebeuge (Bodyweight oder mit Gewicht): Aktiviert Beine und Po. Achte auf eine aufrechte Haltung, stabile Knie und schiebe das Gesäß weit nach hinten. Starte ohne Zusatzgewicht und steigere dich langsam.

  2. Hip Thrust: Super effektiv für den Gluteus – und leicht zu lernen. Funktioniert mit Miniband, Kurzhantel oder Langhantel. Wichtig: Das Kinn bleibt zur Brust geneigt, kein Hohlkreuz.

  3. Rudern (am Kabelzug oder mit Kurzhantel): Ideal für den Rücken. Ziehe die Ellenbogen nah am Körper entlang und achte auf eine aktive Rumpfspannung. Schulterblätter am Ende der Bewegung zusammenziehen.

  4. Plank (Unterarmstütz): Schult Körperspannung, Bauch und unteren Rücken. Halte den Körper wie ein Brett, spanne Po und Bauch fest an. 20–30 Sekunden reichen für den Anfang.

  5. Schulterdrücken: Stärkt Schultern und Arme. Am besten mit leichten Kurzhanteln oder Wasserflaschen starten. Achte darauf, dass deine Ellenbogen nicht zu weit nach außen kippen.


Typische Fehler, die du vermeiden solltest:


  • Zu schnell zu viel Gewicht – lieber sauber und langsam starten.

  • Bewegungen unsauber oder zu kurz ausführen (z. B. halbe Kniebeugen).

  • Atmung vergessen! Atme bewusst: beim Kraftakt aus, beim Nachgeben ein.



Wie oft sollte ich als Frau trainieren – und wie lange pro Einheit?

Frauen beim Training

Wenn du gerade erst einsteigst, reicht es völlig aus, 2 bis 3 Mal pro Woche zu trainieren. Wichtig ist nicht, möglichst oft im Gym zu stehen – sondern, dass du dranbleibst. Der Körper braucht Zeit, um sich an neue Reize zu gewöhnen.


Wie oft ist ideal?


  • Anfängerin: 2–3 Einheiten pro Woche (Ganzkörper)

  • Fortgeschrittene: 3–4 Einheiten pro Woche (Split oder Fokus-Training)

  • Langfristiges Ziel: Eine Trainingsroutine, die du ohne Stress in deinen Alltag integrieren kannst


Wie lange sollte ein Training dauern?


  • Einsteigerfreundlich: 30–45 Minuten reichen locker aus

  • Inklusive Warm-up & Cool-down: Plane ca. 45–60 Minuten ein

  • Intensität schlägt Länge: Lieber 35 konzentrierte Minuten als 90 Minuten mit viel zu langen Pausen


PS: Der SmartWOD Timer hilft dir, deine Trainingszeit im Blick zu behalten!


Was zählt: Qualität > Quantität


Du musst nicht fünf Mal pro Woche trainieren, um Fortschritte zu machen. Entscheidend ist, dass du:


  • regelmäßig dranbleibst

  • sauber und mit Fokus trainierst

  • dir ausreichend Pausen gönnst


Zwischen den Trainingstagen sollte mindestens ein Regenerationstag liegen – besonders am Anfang. Denn Muskeln wachsen nicht beim Training, sondern in der Erholung danach.


Wenn mal eine Woche nichts geht, ist das also kein Drama. Bewegung darf fordern, aber nicht zusätzlich stressen. Rückschritte passieren – wichtig ist nur, dass du zurückkommst.



Ist Krafttraining für Frauen auch in der Schwangerschaft oder im höheren Alter möglich?

Frau beim Krafttraining

Ganz klar: Ja! Und zwar nicht nur möglich, sondern sinnvoll. Voraussetzung: Du passt dein Training an deine Lebensphase und deine individuellen Voraussetzungen an.


Krafttraining in der Schwangerschaft


Wenn du vor der Schwangerschaft bereits sportlich aktiv warst, kannst du grundsätzlich weiter trainieren – mit etwas Feingefühl und guter Begleitung.


Vorteile:

  • Lindert Rückenschmerzen und Verspannungen

  • Hält den Beckenboden fit und beugt Inkontinenz vor

  • Verbessert Haltung, Schlaf und Kreislauf

  • Bereitet dich körperlich auf die Geburt vor


Worauf du achten solltest:

  • Keine Maximalbelastung – moderates Training reicht

  • Keine Übungen in Bauchlage oder mit direktem Bauchdruck (z. B. Crunches)

  • Reduziere Überkopfbelastungen im letzten Drittel der Schwangerschaft

  • Höre auf deinen Körper und hole dir bei Unsicherheiten ärztlichen Rat


💡 Tipp: Fokus auf Ganzkörperübungen mit Eigengewicht, kontrollierte Bewegungen, gute Atmung. Yoga, leichte Kettlebells, Bänder – alles erlaubt, solange du dich wohlfühlst.


Krafttraining im höheren Alter


Krafttraining ist eines der besten Mittel gegen den körperlichen Abbau – egal ob mit 50, 60 oder 70+.


Warum es gerade dann wichtig ist:

  • Erhält Muskelmasse und Kraft, die mit dem Alter abnehmen

  • Verbessert Gleichgewicht und Koordination → weniger Stürze

  • Unterstützt Knochenstärke → senkt das Osteoporose-Risiko

  • Steigert Lebensqualität, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein


So gelingt der Einstieg:

  • Starte mit leichten Gewichten oder Körpergewicht

  • Fokus auf funktionelle Bewegungen: Aufstehen, Tragen, Heben

  • Baue Übungen wie Kniebeugen, Step-ups oder Rudern ein

  • Technik und saubere Ausführung gehen immer vor Tempo oder Gewicht


Fazit: Egal ob schwanger, in den Wechseljahren oder über 70: Krafttraining hält dich beweglich, stabil und fit. Du musst nicht an deine Grenzen gehen – du musst nur anfangen.



Was ist der Unterschied zwischen Krafttraining für Frauen und für Männer?

Zwei Athleten in einer Trainingspause

Die kurze Antwort: Muskel ist Muskel. Der Trainingsreiz wirkt bei Männern und Frauen im Prinzip gleich. Die Unterschiede liegen eher in den Rahmenbedingungen, Zielen und biologischen Voraussetzungen.


1. Hormonelle Unterschiede


Der wichtigste biologische Unterschied ist der Testosteronspiegel. Männer produzieren deutlich mehr Testosteron – ein Hormon, das stark am Muskelaufbau beteiligt ist. Deshalb bauen sie schneller und sichtbarer Muskelmasse auf.


Keine Sorge: Frauen, die regelmäßig Krafttraining machen, bekommen keine „Männermuskeln“. Ohne künstliche Hormonzufuhr ist ein übermäßiger Muskelaufbau bei Frauen hormonell kaum möglich.


2. Körperliche Ausgangslage


  • Frauen haben im Durchschnitt weniger absolute Muskelmasse als Männer – v. a. im Oberkörper.

  • Dafür haben sie mehr Beweglichkeit und oft eine stärkere Muskulatur im Unterkörper.

  • Frauen haben meist einen höheren Körperfettanteil – was völlig normal und biologisch sinnvoll ist (z. B. für Fruchtbarkeit).


3. Trainingsziele und Fokus


  • Viele Männer fokussieren sich auf Muskelmasse, Brust, Arme und Sixpack.

  • Viele Frauen setzen ihre Ziele eher auf Kraft im Alltag, Körperstraffung, Po, Beine und Core-Stabilität.


Das heißt aber nicht, dass das Training grundlegend unterschiedlich sein muss. Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben oder Rudern funktionieren für beide gleich gut – sie werden nur manchmal unterschiedlich priorisiert.


4. Trainingsmethoden


  • Männer trainieren oft mit Fokus auf Hypertrophie (Muskelwachstum) und höheren Gewichten.

  • Frauen bevorzugen häufig funktionelles Training, mehr Wiederholungen und Ganzkörperprogramme.


Beides hat seine Berechtigung – wichtig ist, dass du das machst, was zu deinem Ziel und deinem Alltag passt.


Fazit: Es gibt nicht das Krafttraining für Männer oder Frauen – es gibt dein Training, angepasst an deinen Körper, deine Ziele und deinen Lebensstil.



Was muss ich beim Thema Ernährung beachten, wenn ich als Frau Krafttraining mache?

Athletin beim Essen

Du brauchst keinen übertriebenen Fitnessplan – aber ein paar Basics helfen:


  • Genug Eiweiß: Ca. 1,4–1,8 g Protein pro Kilo Körpergewicht helfen dir beim Muskelaufbau und bei der Regeneration. Quellen: Quark, Linsen, Fisch, Tofu, Eier, etc.

  • Nicht zu wenig essen: Wenn du zu wenig Kalorien zu dir nimmst, riskierst du Muskelabbau. Auch wenn du Fett verlieren willst: moderate Reduktion, kein Crash-Diät-Modus.

  • Kohlenhydrate sind kein Feind: Sie geben dir Energie für dein Training. Besonders vor dem Workout sind sie Gold wert.

  • Trinken, bitte! Wasser, ungesüßter Tee oder Elektrolyte – besonders wenn du schwitzt.


Wenn du deine Periode hast, kann es sinnvoll sein, deine Ernährung ein wenig an den Zyklus anzupassen (z. B. mehr Magnesium in der Lutealphase).



Krafttraining für Frauen ist kein Trend – es ist Selbstfürsorge


Du musst kein Fitnessmodel sein, keine Proteinshakes lieben und auch nicht 5-mal die Woche ins Gym rennen. Aber: Krafttraining kann dir helfen, dich stark, gesund und wohl in deinem Körper zu fühlen.


Es geht nicht ums Aussehen. Es geht darum, was dein Körper kann. Und das ist mit Training meistens mehr, als du denkst.

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