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Griffkraft trainieren: Warum du ohne starke Hände nicht weit kommst

  • Autorenbild: Lin ny
    Lin ny
  • 17. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Mal ehrlich: Wie oft hast du schon im Training aufgegeben, nicht weil der Rücken nicht mehr konnte – sondern weil dir einfach die Griffkraft gefehlt hat


Die Langhantel rutscht fast aus der Hand, du kannst dich kaum noch an der Klimmzugstange halten, und bei jedem Farmers Walk schreien deine Unterarme zuerst.


Wenn du das kennst, dann weißt du, wie entscheidend Griffkraft ist. Und wenn nicht – wird’s Zeit, sie ernst zu nehmen. 


Denn starke Hände bringen dir nicht nur mehr Kontrolle im Training, sondern auch im Alltag, bei der Arbeit und, ja, sogar für deine langfristige Gesundheit.



Was genau ist Griffkraft und wo brauche ich sie?

Athletin, die Griffkraft trainiert an einem Seil

Griffkraft bedeutet, dass du in der Lage bist, etwas festzuhalten, zu klemmen oder zuzudrücken – stabil, kräftig, ohne nachzulassen. 


Klingt simpel? Ist es nicht. Denn dabei arbeiten unzählige kleine Muskeln in deinen Fingern, Händen, Handgelenken und Unterarmen zusammen. Und wenn einer nicht mitmacht, bist du raus.


Du brauchst Griffkraft überall: beim Tragen, Heben, Ziehen, Hängen.


Wenn du gerne trainierst, ist sie sowieso unverzichtbar. Aber auch wenn du "nur" im Alltag funktionieren willst, macht sie einen riesigen Unterschied.



Warum sollte ich meine Griffkraft trainieren?

Athletin vor einer Langhantel

Ganz einfach: Weil du ohne sie im Training und im Alltag früher an deine Grenzen kommst, als du denkst. 


Hier sind die wichtigsten Gründe, warum es sich lohnt, deine Griffkraft gezielt zu trainieren:


  1. Weil dein Fortschritt sonst an deinen Händen scheitert: Du kannst den stärksten Rücken haben – wenn deine Hände das Gewicht nicht halten können, bringt dir das nichts. Griffkraft ist oft der limitierende Faktor bei Übungen wie Kreuzheben, Klimmzügen, Rudervarianten oder Kettlebell Swings. Wenn der Griff nachgibt, ist Schluss. Mehr Griffkraft = mehr Wiederholungen, mehr Kontrolle, mehr Leistung.

  2. Weil du im Alltag mehr tragen, halten und zupacken kannst: Ob Umzug, Wocheneinkauf oder Arbeiten im Garten – gute Griffkraft bedeutet, du kannst länger etwas halten, schwerer tragen und ermüdest weniger schnell. Was für andere anstrengend ist, wird für dich Alltag.

  3. Weil sie Verletzungen vorbeugen kann: Starke Unterarme, Hände und stabile Handgelenke entlasten nicht nur die Muskulatur, sondern auch deine Gelenke – vor allem Ellbogen und Schulter. Eine gut entwickelte Griffkraft kann dir helfen, typische Überlastungsschäden wie Sehnenentzündungen oder Instabilität zu vermeiden.

  4. Weil sie ein Indikator für deine Gesamtfitness ist: Das überrascht viele: Studien zeigen, dass Menschen mit höherer Griffkraft im Schnitt gesünder altern, seltener stürzen und ein geringeres Risiko für chronische Erkrankungen haben. Griffkraft ist ein Marker für körperliche Funktion und Belastbarkeit – auch im Alter.

  5. Weil sie leicht zu trainieren ist – und schnell Fortschritte bringt: Du brauchst kein teures Equipment und keine komplizierten Programme. Du brauchst nur den Willen, regelmäßig etwas Schweres in die Hand zu nehmen und es zu halten. Fortschritte kommen oft schnell – und wirken sich sofort auf dein gesamtes Training aus.


Kurz gesagt: Griffkraft ist die Art von Stärke, die du sofort brauchst – und die dich langfristig stärker, sicherer und belastbarer macht. Du merkst es, wenn du sie hast. Und du spürst es sofort, wenn sie fehlt.



Welche Arten von Griffkraft gibt es?


Wenn du "Griffkraft trainieren" googelst, bekommst du schnell den Eindruck, es ginge nur ums Zudrücken eines Grippers. 


Tatsächlich gibt’s aber vier verschiedene Formen, die alle ihre Berechtigung haben:


  • Crush Grip – Das klassische Zupacken. Brauchst du für den Händedruck, fürs Hantelheben, fürs Greifen.

  • Pinch Grip – Etwas zwischen Daumen und Fingern festhalten, z. B. Gewichtsscheiben oder Bücher. Wird selten trainiert, ist aber brutal effektiv.

  • Support Grip – Haltekraft über Zeit. Das ist entscheidend bei Klimmzügen, Deadlifts ohne Straps oder langen Carries.

  • Wrist Strength – Stabilität und Kontrolle im Handgelenk. Du willst keine wackelige Verbindung zwischen Griff und Arm – hier brauchst du Kontrolle.



Welche Muskeln brauche ich für eine starke Griffkraft?

Athlet mit zwei Kettlebells

Wenn du Griffkraft verbessern willst, solltest du wissen, woran du eigentlich arbeitest. 


Hier sind die Hauptakteure:


  • Fingerbeuger und -strecker – laufen vom Unterarm bis in die Fingerspitzen

  • Handmuskulatur – die kleinen Helfer, die Stabilität und Präzision liefern

  • Daumenmuskeln – für alles, was Pinch Grip erfordert

  • Unterarmmuskulatur – der Hauptmotor für Halte- und Beugebewegungen

  • Stabilisatoren im Handgelenk – für saubere Kraftübertragung


Wenn du jemals nach einem Training das Gefühl hattest, deine Unterarme brennen, weißt du, dass sie mitgearbeitet haben.



Wie trainiere ich meine Griffkraft am besten – gezielt oder nebenbei?

Athlet trainiert Griffkraft mit Kurzhanteln

Beides – gezielt und nebenbei. Die Kombination ist am effektivsten. Hier ist, was du wissen musst:


Nebenbei trainieren – funktionell und effizient


Viele Übungen trainieren deine Griffkraft automatisch mit, ohne dass du extra Zeit investieren musst. Beispiele:


  • Kreuzheben ohne Zughilfen

  • Klimmzüge (vor allem mit neutralem oder weiten Griff)

  • Farmers Walks

  • Kettlebell Swings

  • Rudern mit Lang- oder Kurzhantel


Bei all diesen Übungen musst du das Gewicht festhalten. Du stärkst dabei vor allem deine Haltekraft (Support Grip) – und das ganz nebenbei, ohne Zusatzübungen.


Wichtig: Verzichte bewusst auf Zughilfen oder Grips, außer bei sehr schweren Maximalversuchen.


Gezieltes Griffkrafttraining – für echten Fokus und Fortschritt


Wenn du es ernst meinst oder Schwächen ausgleichen willst, lohnt sich gezieltes Training. Damit kannst du bestimmte Griffarten isoliert trainieren:


  • Crush Grip: z. B. mit Handgrippern (wie Captains of Crush)

  • Pinch Grip: z. B. mit Plate Pinches (Gewichtsscheiben klemmen)

  • Wrist Strength: z. B. mit Wrist Roller, Wrist Curls, Reverse Curls

  • Support Grip: z. B. mit langen Deadlift-Holds, Hangs, Towel Pull-Ups


Diese Übungen brauchen nur wenige Minuten pro Einheit, bringen aber große Wirkung – vor allem, wenn du sie 2–3 Mal pro Woche machst.


So kombinierst du beides sinnvoll


  • Mach funktionelle Übungen wie Kreuzheben oder Klimmzüge als Basis deines Trainings.

  • Ergänze 1–2 gezielte Griffkraftübungen am Ende deiner Einheit – wie ein Finish.

  • Achte auf Abwechslung: nicht immer nur Crush oder Halten, sondern auch mal Pinch oder Handgelenkskontrolle.

  • Plane Ruhephasen für deine Unterarme ein – sie brauchen Erholung wie jede andere Muskelgruppe.



Welche Übungen bringen wirklich mehr Griffkraft?

Athletin bei Farmers Carry

Wenn du Ergebnisse willst, brauchst du die richtigen Werkzeuge. Hier sind Übungen, die wirklich was bringen:


Funktionell & direkt


  • Kreuzheben ohne Zughilfen – Klassiker für Haltekraft

  • Farmers Carries – Gewicht heben und so weit wie möglich tragen

  • Hängen an der Klimmzugstange – start easy, steigere die Zeit

  • Klimmzüge mit Handtuch oder dicker Stange – instabiler Griff, mehr Spannung


Speziell für den Grip


  • Captains of Crush Grippers – gezieltes Training für Crush Grip

  • Plate Pinches – zwei Gewichtsscheiben mit Daumen und Fingern klemmen

  • Wrist Roller – Gewicht mit einem Seil aufrollen, langsam und kontrolliert

  • Reverse Curls & Wrist Curls – für die Beuger und Strecker im Unterarm


Alltagsnah & effektiv


  • Trage deine Einkäufe mal ein paar Straßen weiter

  • Hänge dich zu Hause an eine Türrahmenstange

  • Halte schwere Bücher mit ausgestrecktem Arm



Was sollte ich beim Griffkraft-Training besser vermeiden?


  • Straps bei jedem Lift – Sie helfen, aber wenn du sie immer nutzt, trainierst du den Griff nie richtig.

  • Nur eine Griffart trainieren – Wer nur drückt, aber nie hält oder klemmt, bleibt einseitig.

  • Kein Plan, kein Fortschritt – Auch Griffkraft braucht Trainingsplanung.

  • Ignorierte Schmerzen – Ziehende Unterarme oder brennende Sehnen? Dann leg lieber eine Pause ein.



Darum solltest du deine Griffkraft trainieren


Griffkraft ist kein Extra, sie ist Basis. Wenn du sie ignorierst, wirst du früher oder später limitiert – im Training, im Alltag oder bei der Regeneration. Wenn du sie trainierst, wirst du belastbarer, kontrollierter und schlicht stärker.


Du brauchst keinen fancy Plan, um anzufangen. Nimm schwere Sachen in die Hand, halte sie, trage sie, kämpf ein bisschen dagegen an – und mach’s regelmäßig.


Du wirst merken: Wenn dein Griff stabil ist, verändert sich dein ganzes Training.

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